akademie der autodidakten Theater

Pauschalreise ‒ Die 1. Generation

Ein fiktiver Text für reale Menschen von Hakan Savaş Mican

Nach den Produktionen Klassentreffen ‒ Die 2. Generation und Ferienlager ‒ Die 3. Generation vervollständigt Lukas Langhoff mit dieser Arbeit seine Generationentrilogie. Pauschalreise erzählt vom Aufeinandertreffen der Pioniere der ersten Generation, die vor 50 Jahren mit nicht viel mehr als einem Koffer voller Träume und Ideen in Deutschland ankamen, und ihren Enkeln, sich auf individuelle Weise im widersprüchlichen Jetzt eingerichtet haben.

Hinter alltäglichen Geschichten scheint eine Sehnsucht auf, die sie alle vereint: Die Sehnsucht nach dem Ankommen in einer besseren Welt. Doch wie ist dieser Sehnsuchtsort zu erreichen? Diese Frage ist keineswegs banal. In einem Land, das auch nach fünfzig Jahren noch die eigene Anwesenheit als Problem zu empfinden scheint, wird man jedenfalls nicht heimisch. Doch auch an den längst verlassenen Ort der Kindheit gibt es kein zurück.

Auf der Bühne stehen wie bereits bei den Vorgängerprojekten der akademie der autodidakten Protagonistinnen der ersten und der dritten deutschtürkischen Generation mit und ohne Schauspielerfahrung. Im Unterschied zu den ersten beiden Teilen, in denen es hauptsächlich um die persönlichen Geschichten der ProtagonistInnen ging, ist für Pauschalreise mit Hakan Savaş Mican, ein Autor am Werk, der sich bereits in seinen Stücken Der Besuch und Die Schwäne vom Schlachthof eingehend mit dem Transitleben auseinandergesetzt hat.

Ohne Pathos wird da dieser verrückte Zwiespalt deutlich: Das Liebste zurücklassen ‒ nur um nie anzukommen. (Der Tagesspiegel)